Landwirtschaftspolitik
Der gute Landwirtschaftspolitiker.
Der gute Bauernfreund und Politiker macht allen Bauern Mut und sagt Danke, strahlt Freude aus und sagt, dass wir alle Bauern unbedingt brauchen und dass wir zu all unseren Höfen Sorge tragen sollen.
Leider gibt es heute mehr schlechte als gute Bauernpolitiker. Zum Glück hören über 90 Prozent der Bauern nicht auf diese Figuren, obwohl sich mancher über das Gequatsche mehr oder weniger ärgert. Man sucht Mittel und Wege, damit besonders die kleinen Höfe aufgeben, damit die anderen wachsen können. Schadenfreude ist zwar eine schlechte Eigenschaft, aber ich mag es jedem gönnen, der wächst und dabei Lebensqualität verliert und sich finanziell und körperlich in den Ruin treibt. Dass dabei die Beziehung auch leidet dürfte klar sein. Wenn der Bauernstand weiterhin schlecht gemacht wird: "wir haben zu viele Bauern...wie bringt man sie zum sterben" könnte sich das bald einmal noch rächen. In 10 oder 20 Jahren haben wir zu wenig Bauern und die Konsumenten stehen Schlange, um zu etwas Essbarem zu kommen. Im Ausland wird das gleich ablaufen. Ein Bauer ist nicht eine Arbeitsmaschine, die immer mehr arbeiten kann. Die Jungen von morgen wollen auch Lebensqualität haben. Arbeitskräfte anstellen lohnt sich nicht, darum werden die normalgrossen 10 bis 25 ha grossen Familienbetriebe die besten Zukunftsaussichten haben.
Wie schützt man sich vor schlechten Bauernpolitikern?.
Am besten wäre es diese einfach zu ingnoieren, aber immer geht das nicht. Man muss die Gefahr erkennen, wenn man sich schützen will. Angenommen ich wäre ein alleinstehender Bauer oder ich hätte Kinder die nicht der Scholle treu sein wollen, dann würde ich mir so ab 50 sagen: ich will nicht möglichst viel aus dem Hof herausbringen, sondern möglichst lange mögen. Ab 65 müsste ein Gericht feststellen, ob der Entzug der Direktzahlungen wirklich rechtens ist, ansonsten fallen immerhin die Kontrollen dahin. Wenn ich ab 80 nicht mehr möchte, dann würde ich das Land einfach brach liegen lassen, vielleicht jährlich noch einmal mähen und das Mähgut liegen lassen, damit keine Stauden wachsen. In den folgenden Jahren würde ich einen würdigen Nachfolger suchen, aber vielleicht hätte ich dann das Glück, den Hof einem Grosskind oder Urgrosskind zu geben. Wer Land stückweise verpachtet sollte darauf achten, dass der Hof des Pächters mindestens 10 km entfernt ist und dann sollte vertraglich geregelt sein, dass der Pächter auf das Vorkaufsrecht verzichtet. Ja das würde ich so tun, aber in Wirklichkeit habe ich zwei Kinder die gerne Bauer werden möchten...
Hier bin ich am Aufladen von Oekoheu. Uebrigens, mein Betrieb besteht aus über 28 Prozent Oekofläche, darunter ist auch eine Moorlandschaft. Die Naturschutzbeiträge würde ich auch nach meinem 65. Geburtstag noch bekommen, weil die Fläche zu wertvoll ist um sie nicht mehr nach den Wünschen der Naturschützer zu pflegen.